Zusammenfassung
Hintergrund: Long COVID tritt häufig nach einer COVID-19-Infektion auf. Das am häufigsten berichtete Symptom ist Müdigkeit. Es gibt nur begrenzte interventionelle Behandlungsmöglichkeiten. Wir berichten über die erste Bewertung der hyperbaren Sauerstofftherapie (HBOT) zur Behandlung von Long COVID.
Methoden: Insgesamt 10 aufeinanderfolgende Patienten erhielten über einen Zeitraum von 12 Tagen 10 Sitzungen HBOT bei 2,4 Atmosphären. Jede Behandlungssitzung dauerte 105 Minuten und bestand aus drei 30-minütigen Expositionen mit 100 % Sauerstoff, unterbrochen von 5-minütigen Luftpausen. Am ersten und zehnten Tag wurden validierte Bewertungen der Müdigkeit und der kognitiven Fähigkeiten durchgeführt. Die statistische Analyse erfolgte mit dem Wilcoxon-Rangsummentest, der zusammen mit den Effektgrößen angegeben wurde.
Ergebnisse: Die HBOT führte zu einer statistisch signifikanten Verbesserung auf der Chalder-Ermüdungsskala (p = 0,0059; d = 1,75 (sehr groß)), der globalen Kognition (p = 0,0137; d = -1,07 (groß)), der exekutiven Funktion (p = 0,0039; d = -1,06 (groß)), Aufmerksamkeit (p = 0,0020; d = -1,2 (sehr groß)), Informationsverarbeitung (p = 0,0059; d = -1,25 (sehr groß)) und der verbalen Funktion (p = 0,0098; d = -0,92 (groß)).
Schlussfolgerung: Die mit Long COVID verbundene Müdigkeit kann lähmend sein und junge Menschen betreffen, die zuvor einer wirtschaftlichen Beschäftigung nachgingen. Die hier vorgestellten Ergebnisse deuten auf potenzielle Vorteile der HBOT hin, mit statistisch signifikanten Ergebnissen nach 10 Sitzungen.
Schlüsselwörter: Müdigkeit; hyperbare Sauerstofftherapie; Long COVID.